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Psychologe erklärt: Wie Sie mit einer Wunder-Frage über Nacht Ihre Probleme lösen
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Egal aus welchem Blickwinkel Sie sich dem Problem nähern – Sie finden einfach keine Lösung. Doch es gibt eine Möglichkeit, um neue Lösungsenergie zu finden: FOCUS-Online-Experte Andreas Patrzek erklärt, mit welcher Frage Sie „die Problemwand“ überwinden und neue Kreativität schöpfen.

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Die Ausgangssituation

Kerstin Bergmüller, eine junge, aufstrebende Führungskraft, hat heute ihr drittes Treffen mit ihrem Business-Coach. Sie arbeitet als Vertriebsleiterin in einem IT-Unternehmen und ihre Abteilung ist vor einem halben Jahr im Rahmen eines Change-Prozesses grundlegend umgestaltet worden. Durch diese Reorganisation ergaben sich unerwartete Probleme in der Zusammenarbeit mit den Nachbarabteilungen Marketing und Entwicklung, die schrittweise eskalierten und Kerstin Bergmüller ein erfolgreiches Arbeiten erschwerten.

Ihre Vorgesetzte, mit der sie ein sehr gutes Verhältnis hat, empfahl ihr, sich in dieser Situation externe Hilfe zu holen; einen mit dem Unternehmen verbundenen Business Coach.

Im Verlauf der heutigen Sitzung drehte sich das Gespräch vor allem um die scheinbar unüberwindlichen Bedenken der Entwicklungsabteilung gegenüber einer neuen Vertriebsstrategie. Beide Seiten haben in unzähligen Meetings ihre Standpunkte ausgetauscht, und ein weiteres Miteinander erscheint immer schwerer. Alles wirkt völlig festgefahren.

Das Problem überwinden

Der Coach bemerkt das auch an der Körpersprache von Kerstin Bergmüller, die etwas zusammengesunken und resigniert in ihrem Stuhl sitzt.

„Ich werde Ihnen nun eine etwas ungewöhnliche Frage stellen und bitte Sie einfach, sich darauf einzulassen – und die Frage wirken zu lassen.“ (Kerstin nickt)

„Nehmen wir einmal an, Sie gehen nach unserem Coaching irgendwann nach Hause. Sie schlafen abends ein und über Nacht passiert ein Wunder. Das Problem, das Sie lösen wollen, ist schon gelöst, oder das Ziel, das Sie erreichen wollten, ist schon erreicht worden. Einfach so. Und Sie haben es nicht einmal gemerkt. Und Sie wissen auch nicht, dass und wie das Wunder geschehen ist; weil Sie geschlafen haben! Woran werden Sie am Morgen, wenn Sie aufwachen, als erstes erkennen, dass ein Wunder passiert ist? Und woran können Sie es noch erkennen?“

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Die Wunderfrage

Kerstin Bergmann hört ihrem Coach aufmerksam zu, lässt sich auf die Frage ein – auch wenn sie ihr im ersten Moment etwas seltsam vorkommt – und achtet darauf welche Bilder in ihr dadurch ausgelöst werden... und bemerkt plötzlich wie sie sich entspannt... und sich am Frühstückstisch sitzen sieht... voller Energie... mit einem Stift in der Hand... mit dem sie auf einem Blatt Papier eine Skizze für ein neues Szenario entwirft...

Die Wunderfrage kann immer dann eingesetzt werden, wenn Menschen über konkrete Probleme sprechen und sich dabei in einer Art „Problemkäfig“ befinden: Ihnen fehlt jede Kreativität und Lösungsenergie. Sie kommen nicht mehr weiter. Die Probleme bilden sozusagen eine Art Wand, die alles weitere Vorgehen blockiert, und um die das Denken permanent kreist.

Das Gehirn transformieren

Dann kann man mit dieser sogenannten „Jump Over the Wall“-Frage die „Wand“ überspringen und austesten, wie es wäre, wenn das Hindernis überwunden wäre. In der Regel erlaubt sie es dem Coachee, dem Klienten im Coaching, sich vorzustellen, was sie oder er erreichen möchte, und wie das aussehen soll.

Das Gehirn soll dabei – sozusagen - von einem „Geht-nicht-Problem-Zustand“ in einen „So-wäre-es-auch-möglich-Lösungs-Zustand“ versetzt werden.

Darauf aufbauend ist es in einem zweiten Schritt bedeutsam, dass sich der Coachee dieses Unterschieds bewusst wird - und das auch so benennen und reflektieren kann. Das wiederum kann die Basis für nun mögliche Ziel- und Maßnahmeninspirationen und Formulierungen sein.

Einige Tipps zur Anwendung der Wunderfrage:

  • Sie sollte nur in einem vertrauensvollen Gesprächs- und Beratungskontext eingesetzt werden.
  • Sie sollte gezielt und sparsam verwendet werden – sonst verbraucht sich ihre Wirkung.
  • Es empfiehlt sich auch, sie mit einigen Worten – mit Hinweis auf ihren ungewöhnlichen Charakter – einzuleiten.
  • Zentral ist ebenfalls, dass dem Befragten die Veränderung im eigenen Energie-Niveau bewusst wird. Das sollte auch benannt und reflektiert werden können.
  • Rein theoretisch sind natürlich der konkreten Ausformulierung keine Grenzen gesetzt – es hat sich allerdings in der Praxis gezeigt, dass zu spielerische oder „märchenhafte“ Formulierungen der Frage die Energie nehmen und an deren „Ernsthaftigkeit“ rütteln.

Und wenn Sie nun als kritischer Leser meinen, diese Frage sei für Ihren Alltag zu theoretisch: „Stellen Sie sich vor...“

Über den Experten

Andreas Patrzek, Diplom-Psychologe und Betriebswirt, gehört zu den führenden Experten auf dem Gebiet der Fragetechnik. Er leitet QUESTICON, ein Institut für Gesprächsführung und Fragetechnik. Er leitet Seminare, hält Vorträgen und schreibt Bücher. Sein Lieblingsthema "Fragen sind nichts für Feiglinge".

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